Sławomir Elsner
Sławomir Elsner, Artist in his Studio, Farbstift auf Papier, 24,8 x 31,7 cm, 2020 (nach Rembrandt, Museum of Fine Arts, Boston), courtesy Lullin+Ferrari Zurich
Sławomir Elsner, geboren in Wodzisław Śląski/Polen, lebt und arbeitet in Berlin und ist international für seine akribisch gestalteten Farbstiftzeichnungen bekannt. Sein erkennbarer individueller Stil basiert auf unzähligen feinen und komplexen Zeichenstrichen, die die Motive verschwommen und abstrakt, jedoch greifbar erscheinen lassen. Sławomir gewährt uns einen buchstäblich sehr tiefen Blick auf und in sein Werk und ergänzt es durch ein kurzes Interview.
Sławomir Elsner, Artist in his Studio, Farbstift auf Papier, 24,8 x 31,7 cm, 2020 (nach Rembrandt, Museum of Fine Arts, Boston), courtesy Lullin+Ferrari Zurich
Sławomir Elsner, Artist in his Studio, Farbstift auf Papier, 24,8 x 31,7 cm, 2020 (nach Rembrandt, Museum of Fine Arts, Boston), courtesy Lullin+Ferrari Zurich
CA: Artist in his Studio (nach Rembrandt, Museum of Fine Arts, Boston) ist eine deiner neuesten Arbeiten und deine direkte Antwort auf die Pandemie. Wie hat sich dein Alltag jetzt verändert?
Sławomir: Ich würde nicht sagen, dass das Bild eine Antwort auf die Pandemie ist, das wäre zu einfach. Mein Alltag hat sich sehr verändert, wir haben zwei Kinder; sieben Jahre alt (erste Klasse) und fast zwei Jahre alt (Kita). Seit und während des Lockdowns sind wir die einzigen, die sie betreuen, da meine Frau auch arbeitet, ist es nicht einfach. Im Atelier bin ich gegenwärtig maximal drei Stunden am Tag, meistens nachmittags, wo ich eigentlich auch schon erschöpft bin.
CA: Im Mai 2020 eröffnete deine Ausstellung im Lenbachhaus und bleibt noch bis zum kommenden Jahr in München. In dieser Serie lässt du berühmte Bilder der Kunstgeschichte – in deiner eigenen Manier, verschwommen und abstrakt – neu aufleben. Auch die Arbeit, die du für „DAS BLATT“ ausgesucht hast, ist von dieser Idee inspiriert worden. Wann begann diese – dank der Anzahl der Motive vermutlich unendliche – Inspiration?
Sławomir: Mit der zeichnerischen Interpretation nach kunstgeschichtlichen Bildern habe ich bereits 2013/2014 begonnen. Davor, zwischen 2004 und 2011, habe ich mich aber auch schon mit anderen kunstgeschichtlichen Themen graphisch auseinandergesetzt, wie etwa den „Stilles“ von Cindy Sherman oder manchen Fotografien von Jeff Wall, deren Räume ich ohne Protagonisten und Gegenstände malerisch wiedergegeben habe, also den reinen Raum ohne Setting.
CA: Du bist für deine Offenheit gegenüber außerinstitutionellen Projekten bekannt. Ich durfte bereits 2016 deine Fotoarbeiten im Rahmen der Gruppenausstellung „Liebes Wedding“ in der Montagehalle, einem Projektraum in Berlin-Wedding zeigen. Was schöpfst du aus solchen Projekten?
Sławomir: Es ist unterschiedlich und je nachdem, wie tief ich eingebunden bin. Wichtig ist mir meine Arbeiten einem Publikum zu präsentieren, und das ist auch bei solchen Projekten der Fall.
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